Steffens: Nachholbedarf bei frauenspezifischer Gesundheitsversorgung - NRW-Gesundheitsministerin kündigt Kompetenzzentrum an

In der Gesundheitsversorgung besteht Nachholbedarf, eine frauengerechte Perspektive zu verankern. Dies kritisierte NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens auf der Tagung „Frauen.Gesundheit.NRW“ am 16. März in Düsseldorf. Die Ministerin kündigte ein „Kompetenzzentrum Frauen und Gesundheit“ an, dass Angehörige aller Gesundheitsberufe in Nordrhein-Westfalen für geschlechtsspezifische Unterschiede sensibilisieren und Ansätze für eine bessere gesundheitliche Versorgung von Frauen entwickeln soll.

Prof. Dr. med. Vera Regitz-Zagrosek, Direktorin am Institut für Geschlechterforschung in der Medizin an der Berliner Charité, referierte über „Frauengesundheit – Erkenntnisse und Impulse für ein geschlechtergerechtes Gesundheitswesen“. Daran anschließend wurde in sechs kürzeren Impulsreferaten pointiert herausgestellt, wo es im Gesundheitssystem noch an einer geschlechtergerechten Orientierung mangelt und Verbesserungen anzustreben sind, z. B. bei der Wahrnehmung der Folgen von häuslicher Gewalt in ärztlichen Praxen oder einer gendersensiblen Sicht auf psychische Erkrankungen über den Lebenszyklus der Frau.

Eine Infobörse informierte über Forschungs- und Versorgungsprojekte zur Frauengesundheit. Unter dem Titel „Auf den zweiten Blick: Psychotherapie bewegt Frauen“ präsentierte die Psychotherapeutenkammer NRW dort drei Projekte, die wörtlich oder im übertragenen Sinne mit Bewegung verbunden sind. Der Verein LebensWert e.V. Köln (http://www.vereinlebenswert.de) stellte seine „Koordination zur sektorenübegreifenden Inanspruchnahme von Psychoonkologie am Beispiel der LebensWert-Bewegungstherapie für Krebs-Patientinnen“ vor. Vom Lehrstuhl für Rehabilitationswissenschaftliche Gerontologie der Universität zu Köln wurde das Forschungsprojekt „Potenziale und Risiken in der familialen Pflege alter Menschen“ (PURFAM) präsentiert (http://www.hf.uni-koeln.de/34652). Mit „Seite an Seite. Brustkrebs gemeinsam als Paar bewältigen“ (http://www.seiteanseite.de) stellte auch das Institut für Psychologie der Technischen Universität Braunschweig ein Forschungsprojekt vor. 

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