Umfragen und Studienteilnahme

In der folgenden Übersicht stellt die Psychotherapeutenkammer Nordrhein-Westfalen ausgewählte laufende Studien vor, die für die psychotherapeutische Versorgung relevante Fragestellungen verfolgen. Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten können bei Interesse an den Studien mitwirken. Für den Inhalt der Forschungsvorhaben sind ausschließlich die wissenschaftlichen Leitungen der Projekte zuständig.

  • „Bestandsaufnahme Maßnahmen gegen Queerfeindlichkeit“ – Studie der Humboldt-Universität zu Berlin

    An der Humboldt-Universität zu Berlin ist eine Umfrage zur Bestandsaufnahme von Maßnahmen gegen Queerfeindlichkeit und für Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt angelaufen. Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die zu diesem Themenfeld zum Beispiel Workshops, Fortbildungen oder Beratungen durchgeführt oder an Materialien, Richtlinien und Strukturplänen mitgearbeitet haben, können bis zum 31. Dezember 2025 teilnehmen.

    In einem Online-Fragebogen können sie angeben, welche spezifischen Ziele sie mit ihren Maßnahmen gegen Queerfeindlichkeit verfolgen. Zusätzlich werden sie um ihre Einschätzung gebeten, wie wichtig und wirksam oder wie hinderlich bestimmte Inhalte, Methoden und Bedingungen sind, um diese Ziele zu erreichen.

    Die Erkenntnisse aus der Studie sollen helfen, Ziele und Wirkfaktoren von Maßnahmen gegen Queerfeindlichkeit empirisch zu bestimmen. Auf lange Sicht sollen wissenschaftlich fundierte Empfehlungen entstehen, wie präventive und edukative Maßnahmen zu diesem Thema wirksam gestaltet werden können – in der Praxis, in Fortbildung und Beratung sowie in institutionellen Kontexten. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gefördert.

    Die Bearbeitung des Fragebogens erfordert für die erste Maßnahme 30-45 Minuten. Für jede weitere Maßnahme, zu der die Teilnehmenden Angaben machen möchten, sind ca. 15-20 Minuten einzuplanen. Die Daten werden anonym erhoben.

    Interessierte können den Fragebogen direkt online ausfüllen [externer Link]. Auf der Seite finden sich auch ausführliche Hinweise zur Datennutzung und zum Datenschutz.

  • Online-Studie zur ambulanten Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Post-COVID

    Die Universität Kiel lädt Psychologische Psychotherapeutinnen und Psychologische Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten ein, an der Online-Studie „Erfahrungen mit der ambulanten Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Post-COVID“ teilzunehmen. Das Projekt ist 2024 gestartet und als Langzeitstudie über einen Zeitraum von vier Jahren angelegt. Untersucht wird, vor welchen praktischen Herausforderungen Behandelnde stehen und welche strukturellen Anpassungen sie als notwendig erachten. Ziel ist es, fundierte Impulse für die Weiterentwicklung der ambulanten Versorgung zu leisten.

    Die Studienteilnahme erfolgt in Form eines Interviews von rund 45 Minuten per Zoom oder Telefon. Das Gespräch wird aufgezeichnet, anonymisiert transkribiert und anschließend gelöscht. Erfasst werden nur wenige Basisdaten wie Alter, Geschlecht und berufliche Angaben. Im Mittelpunkt stehen Erfahrungen aus der Versorgungspraxis – beispielsweise der Umgang mit unspezifischen Symptomen, besondere diagnostische Herausforderungen oder ein erhöhter Bedarf an interdisziplinärer Abstimmung.

    Die Ergebnisse werden anonymisiert ausgewertet und veröffentlicht. Die Studie wird vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert und ist Projektteil eines Forschungsverbunds, an dem auch die Universitäten Tübingen und Würzburg beteiligt sind. Die Projektleitung liegt bei Prof. Dr. Hanna Kaduszkiewicz vom Institut für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH).

    Interessierte können sich per E-Mail zur Teilnahme an der Studie melden: LTPC.kiel@uksh.de

    Nähere Informationen zum Forschungsprojekt finden sich unter dieser Adresse [externer Link].

  • „Zwangsstörungen und Elternschaft (ZELT)“ – Interview-basierte Studie der Philipps-Universität Marburg

    Psychologische Psychotherapeutinnen und Psychologische Psychotherapeuten können bis zum 31.12.2025 an der Studie „Zwangsstörungen und Elternschaft (ZELT) – Erfahrungen und Perspektiven von Fachkräften aus der psychiatrisch-psychotherapeutischen Erwachsenenversorgung in Deutschland, Österreich und der Schweiz (ZELT Fachkräfte)“ der Philipps-Universität Marburg mitwirken.

    Voraussetzungen sind, dass sie in Deutschland, Österreich oder der Schweiz in der Gesundheitsversorgung psychisch erkrankter Erwachsener arbeiten, mindestens zwölf Monate Berufserfahrung als Fachkraft haben und in den letzten zwölf Monaten mindestens drei volljährige Patientinnen oder Patienten mit Zwangsstörung mitbehandelt haben.

    Nach einer telefonischen Einführung wird ein kurzer Online-Fragebogen zugeschickt, der Informationen zur Person und zur beruflichen Qualifikation und Erfahrung erfasst. Im Nachgang erfolgt ein 30- bis 60-minütiges leitfadengestütztes Interview u. a. zu persönlichen Erfahrungen und Perspektiven als Fachkraft in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Grundversorgung von erwachsenen Patientinnen und Patienten mit Zwangsstörung. Das Interview kann vor Ort in der Hochschule oder per Videotelefonat geführt werden. Die erhobenen Daten werden gemäß Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) behandelt.

    Mithilfe des Forschungsprojekts sollen die spezifischen Belastungen und Unterstützungsbedarfe von Familien besser verstanden werden, in denen ein Elternteil an einer Zwangsstörung erkrankt ist. Ein weiteres Ziel ist, die aktuelle Versorgungslage und mögliche Barrieren für die Umsetzung einer familienorientierten Versorgungspraxis realistisch einschätzen zu können. Die Studie berücksichtigt deshalb die Perspektive betroffener Eltern und ihrer Kinder sowie den fachlichen Blick aus der Versorgungspraxis. Ausgehend von den Ergebnissen soll ein passgenaues und diversitätssensibles Unterstützungsangebot für betroffene Eltern und ihre Familien entwickelt werden.

    Interessierte können unverbindlich per E-Mail oder per Telefon mit der Studienleitung Kontakt aufnehmen:

    E-Mail: zelt-studie@uni-marburg.de
    Telefon: 06421 2823817

    Ausführlichere Hinweise zu der ZELT-Studie und zum Datenschutz bietet das Handout „Allgemeine Informationen für Teilnehmer:innen“ der Philipps-Universität Marburg [PDF, 790 KB].

  • „Conjoint Analyse zur Diagnostik psychischer Störungen“ – Online-Studie der Ruhr-Universität Bochum

    Psychologische Psychotherapeutinnen und Psychologische Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten als auch Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Ausbildung sind eingeladen, an der Online-Studie „Conjoint-Analyse zur Diagnostik psychischer Störung“ der Ruhr-Universität Bochum teilzunehmen. Der Erhebungszeitraum läuft bis zum 31.12.2025.

    Mit der Studie soll das diagnostische Vorgehen in der psychotherapeutischen Praxis besser verstanden und reflektiert werden. Untersucht wird, wie Behandlerinnen und Behandler in praxisnahen Entscheidungsszenarien zu häufigen psychischen Störungen – darunter Depression, Angststörung, Borderline-Persönlichkeitsstörung – klinische Informationen bewerten und gewichten. Ziel ist es, die eigene diagnostische Urteilsbildung bewusster wahrzunehmen und gezielt zu schärfen.

    Ablauf: Zunächst werden zwei Conjoint-Analysen mit jeweils zwölf Trails bearbeitet, zwischen denen ein Fachvortrag eingebettet ist. Nach Beendigung der Studie kann im Anschluss eine Lernerfolgskontrolle erfolgen, deren Bestehen zur Anrechnung eines Fortbildungspunktes berechtigt. In dieser Lernerfolgskontrolle wird das Wissen aus dem Vortrag überprüft; sie findet auf einer separaten Website statt, damit die Studie selbst vollständig anonym absolviert werden kann. Erst auf der zweiten Website werden persönliche Angaben erhoben, die für die Vergabe der Fortbildungspunkte erforderlich sind.

    Die Teilnahme an der Studie dauert rund 45 Minuten und erfolgt online. Eine reine Studienteilnahme ohne Fortbildungsanrechnung ist ebenfalls möglich. Alle Angaben werden vertraulich behandelt und ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken ausgewertet. Die Veröffentlichung der Studienergebnisse erfolgt in anonymisierter Form.

    Interessierte können unter diesem Link an der Online-Studie teilnehmen [extern].

  • Nutzung von Videobehandlung durch Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten bei erwachsenen Patientinnen und Patienten seit der COVID-19-Pandemie in Deutschland und Österreich – Online-Studie der Sigmund Freud Privatuniversität Wien

    Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten aller Verfahren können in der Online-Studie zur „Nutzung von Videobehandlung durch Psychotherapeut:innen bei erwachsenen Patient:innen seit der COVID-19-Pandemie in Deutschland und Österreich“ ihre Erfahrungen in Bezug auf videobasierte Therapie angeben. Durchgeführt wird die Studie von der Sigmund Freud Privatuniversität Wien. Die Teilnahme ist von Ende Mai an zunächst für einige Monate möglich.

    Mit dem Forschungsprojekt wird die aktuelle Nutzung von videobasierter Therapie in der psychotherapeutischen Praxis untersucht. Der Fokus liegt darauf, in welchem Umfang videobasierte Therapie auch nach der Covid-19-Pandemie bei verschiedenen Patientengruppen eingesetzt wird und wie die gesetzlichen Grundlagen in diesem Zusammenhang wahrgenommen und bewertet werden. Die Erfahrungen und Einschätzungen von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten zu diesem Thema werden über einen im Rahmen der Studie entwickelten Fragebogen erhoben. Die Ergebnisse sollen sowohl länderspezifisch als auch ländervergleichend aufbereitet werden.

    Der Fragebogen umfasst 10 bis 15 Items, die die Nutzung und Akzeptanz der videobasierten Therapie näher beleuchten. Seine Bearbeitung nimmt ca. 5 Minuten in Anspruch.

    Die Erhebung erfolgt anonym. Sofern sich die Teilnehmenden nicht dagegen aussprechen, werden Ihre personenbezogenen Daten für weitere wissenschaftliche Forschungs- und Lehrzwecke weiterverarbeitet.

    Der Fragebogen kann online aufgerufen und ausgefüllt werden [externer Link].

  • „Wirksamkeit der Mentalisierungsbasierten Therapie für Patientinnen und Patienten mit der Borderline-Persönlichkeitsstsörung“ – Studie der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LVR-Klinikums Düsseldorf

    Das LVR-Klinikum Düsseldorf sucht für die magnet-Studie zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einer Borderline-Störung  [PDF, 534 KB] Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten im Umkreis von Düsseldorf und Köln.

    Teilnehmen können Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten mit Fachkunde in Verhaltenstherapie (VT) oder tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie (TP), die bereits approbiert sind oder deren Ausbildung fortgeschritten ist. Im Rahmen der Studie würden sie etwa ein Jahr lang Patientinnen bzw. Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung im Einzelsetting entweder mit der Mentalisierungsbasierten Therapie (MBT) oder mit den genannten Richtlinienverfahren behandeln. Ihre Therapiesitzungen würden sie auf Video aufzeichnen. Die Abrechnung erfolgt wie üblich über die Krankenkassen. Zusätzlich würden sie nach jeder Therapiesitzung eine kurze Online-Abfrage ausfüllen.

    Die Studienteilnehmenden erhalten
    •    eine kostenfreie, dreitägige Fortbildung in MBT (Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die in der Studie MBT anwenden, vor der Behandlung, Psychotherapeutinnen und       Psychotherapeuten, die in der Studie TP oder VT anwenden, nach der Behandlung)
    •    eine Aufwandsentschädigung von 200 EUR pro Patientin bzw. Patient (neben der gewohnten Abrechnung über die Krankenkassen)
    •    online MBT-Gruppensupervision (bei der Anwendung von MBT) oder können zwischen online TP- bzw. VT-basierter Gruppensupervision und einer Supervisionspauschale von 300 EUR pro Patientin bzw. Patient wählen (bei TP- oder VT-basierter Therapie)
    •    eine vorliegende umfangreiche Anfangsdiagnostik der Patientinnen und Patienten

    Die magnet-Studie ist die erste große, multizentrische und randomisiert-kontrollierte Erhebung in Deutschland im ambulanten Bereich, die sich mit der Wirksamkeit der MBT bei Patientinnen und Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung im Vergleich zur Behandlung mit VT und TP befasst. Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der LVR-Kliniken Düsseldorf beteiligt sich als eines von fünf Studienzentren an von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Studie.

    Primäres Ziel des Forschungsprojekts ist, die in die Studie eingeschlossenen Therapieformen hinsichtlich der Reduktion von Suizidalität und von selbstverletzendem Verhalten sowie weiterer behandlungsrelevanter Aspekte zu vergleichen. Das übergeordnete Anliegen ist, die ambulante psychotherapeutische Versorgung von Patientinnen und Patienten mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung in Deutschland zu verbessern.

    Die Studie läuft bis Ende 2028.

    Kontakt für interessierte Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten:

    Leoni Weintz
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
    LVR-Klinikum Düsseldorf
    E-Mail: Leoni.weintz@lvr.de
    Tel.: 0211 922 4783