Austausch und Vernetzung auf dem nordrhein-westfälischen Kooperationstag Sucht am 1. Oktober 2025
„Diversität in der Suchthilfe: Wege zu einer vielfältigen Unterstützungskultur“ hieß das Leitthema beim 12. Kooperationstag Sucht NRW 2025. Die mit 215 Teilnehmenden ausgebuchte Veranstaltung fand am 1. Oktober 2025 von 11:00 bis 17:30 Uhr im Bochumer O-Werk statt. Die Psychotherapeutenkammer Nordrhein-Westfalen ist feste Kooperationspartnerin des Fachtages. In diesem Jahr hatte sie den Workshop „Die Brille, durch die meine Therapeutin/mein Therapeut schaut“ organisiert und war mit einem Informationsstand beim vielseitigen „Markt der Möglichkeiten“ präsent. Vor Ort wurde die Kammer von zwei Vorstandsmitgliedern vertreten.
Umfangreiches Programm mit Beteiligungsmöglichkeit
Melany Richter vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW) und Dr. Anne Pauly, Vertreterin des Arbeitskreises Kooperationstag Sucht NRW, begrüßten die Anwesenden. Es sei erfreulich, dass dem diesjährigen Kongressleitthema Diversität trotz vieler drängender Probleme im Gesundheitssystem ein so großes Interesse entgegengebracht werde, hielten sie fest. Prof. Dr. Karim Fereidooni zeigte in seinem Hautvortrag „Rassismuskritik. Was muss ich wissen? Was kann ich tun? Was kann meine Institution leisten?“ auf, wie rassismusrelevante Wissensbestände verlernt und rassismuskritische Kompetenzen aufgebaut werden können. Er wies darauf hin, dass überall dort, wo Menschen zusammenkommen, Ungleichheitsstrukturen virulent seien und rassismuskritisches Handeln nur dann möglich sei, wenn sich jede und jeder lebenslang mit dem eigenen rassistischen Wissen auseinandersetze. Eine wichtige Aufgabe liege darin, Möglichkeitsräume zu schaffen, in denen Rassismus und Rassismuserfahrungen thematisiert werden können, betonte Prof. Dr. Karim Fereidooni. Rassismusrelevante und -kritische Inhalte sollten zudem selbstverständliche Bestandteile von Aus- und Fortbildungsangeboten sein.
Am Nachmittag boten neun parallele Workshops die Möglichkeit, Fragestellungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten und weiterführend zu diskutieren. Ein abschließender gemeinsamer Workshop für alle Beteiligten rückte Wege zu einer vielfältigen Unterstützungskultur in der Suchthilfe NRW in den Mittelpunkt.
Die Teilnehmenden nutzten beim 12. Kooperationstag Sucht rege die Gelegenheit, sich zu informieren und miteinander ins Gespräch zu kommen. Auch die Möglichkeit, auf die anwesenden Mitglieder aus dem Kammervorstand zuzugehen und Aspekte von Sucht und Suchthilfe im Kontext von Psychotherapie anzusprechen, nahmen sie gerne wahr.
Viele Perspektiven, gemeinsame Ziele
Der alle zwei Jahre stattfindende Kooperationstag Sucht NRW ist eine gemeinsame Initiative verschiedener Institutionen und Professionen aus dem Gesundheitswesen. Der Fachtag wird vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS NRW) gefördert. Er bietet Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten und allen mit dem Thema Sucht befassten Berufsgruppen die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen. Mit dem Kooperationstag sollen berufsgruppenübergreifende Ansätze gefördert und gemeinsame Ziele definiert und verfolgt werden.
Weitere Informationen bietet die Homepage vom Kooperationstag Sucht NRW [externer Link].