„Das Gesundheitswesen muss zusammenwachsen!“ – Gesundheitskongress des Westens 2018

Unter dem Titel „Das Gesundheitssystem muss zusammenwachsen!“ fand am 13. und 14. März 2018 in Köln der Gesundheitskongress des Westens statt. Im Fokus stand die Frage, wie eine sektorenübergreifende Versorgung endlich reibungslos funktionieren könne. Erörtert wurden zudem zentrale Aspekte rund um die Themen Personal, Digitalisierung, Finanzierung und Versorgung. Auch die Schwerpunkte in der Gesundheitspolitik der neuen nordrhein-westfälischen Landesregierung wurden beleuchtet.

Zu den rund 1.000 Kongressteilnehmerinnen und Kongressteilnehmern zählten Akteure aus der Politik und dem Gesundheitswesen, Vertreter der Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigungen, Verantwortliche aus Unternehmen und Institutionen sowie Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen und Organisationen. Auch Vertreter der Psychotherapeutenkammer waren auf der Fachveranstaltung vertreten.

Karl-Josef Laumann rief zu mehr Vernetzung auf

In seiner Keynote im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung hob der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann  zunächst die Herausforderung hervor, dem Mangel an Nachwuchs bei Ärztinnen und Ärzten zu begegnen. Als einen Weg, mehr Medizinerinnen und Mediziner in ländliche Regionen zu bringen, skizzierte er die geplante Landarztquote für Studienplatzbewerber, die sich eine Hausarzttätigkeit auf dem Land vorstellen können. Auch in der Pflege, insbesondere in der Krankenpflege, müsse sich das Land Gedanken über eine Aufstockung der Ausbildungsplätze machen. Mit Blick auf die Krankenhausplanung und die Krankenhausfinanzierung wies Karl-Josef Laumann darauf hin, dass eine vorrangige Aufgabe die Strukturqualität sei. Um die ambulante Notfallversorgung zu stemmen, sei es bis 2021 angestrebt, dass niedergelassene Ärztinnen und Ärzte und Kliniken in Nordrhein-Westfalen diesen Bereich gemeinsam organisieren, informierte der Minister weiter.

Wichtig sei schließlich, das Gesundheitswesen als einen besonderen Markt zu begreifen, so der NRW-Gesundheitsminister. Patientinnen und Patienten seien als Hilfesuchende eine besondere Gruppe; zudem sei niemand bloß ein Symptom, sondern müsse immer als ein ganzer Mensch gesehen werden. Insgesamt brauche es mehr Vertrauen auf allen Seiten. Der Grundstein dafür sei Transparenz. Zudem sei es an der Zeit, sich für eine bessere Zusammenarbeit stärker zu vernetzen und patientenzentriert zu denken, planen und handeln.

Zentrale Themen für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten

Insgesamt befassten sich die Kongressteilnehmerinnen und Kongressteilnehmer in den zwei Kongresstagen auch mit vielen Aspekten, die für Psychologische Psychotherapeutinnen und Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten von großer Bedeutung sind und von der Profession aktuell diskutiert werden. Hierzu gehören neben der Versorgung der Menschen in ländlichen Regionen und der Versorgungsplanung im Ruhrgebiet unter anderem Aspekte wie die gesundheitliche Versorgung vulnerabler Gruppen, neue Versorgungskonzepte bei psychischen und neurologischen Krankheiten, die Bedeutung von Gesundheitsförderung und Prävention sowie die Vergütung und die Personalbemessung in der Psychiatrie.

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