Handlungsempfehlung „Radikalisierungsprozesse wahrnehmen-einschätzen-handeln“

Aus dem Projekt „Grundlagenwissen für Heilberufe zur Identifikation von Radikalisierungsprozessen als Risiko für Taten zielgerichteter Gewalt“ der Arbeitsgruppe Gewalt, Entwicklungspsychopathologie und Forensik an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm ist die Handlungsempfehlung „Radikalisierungsprozesse wahrnehmen-einschätzen-handeln“ [PDF, 54.7 MB] hervorgegangen. Das in der Empfehlung gebündelte Grundlagenwissen soll Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie Ärztinnen und Ärzte für die Wahrnehmung von Radikalisierungsprozessen sensibilisieren und im Umgang mit extremistischen Einstellungen von Patientinnen und Patienten unterstützen. Das Projekt wurde vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert.

Die 76 Seiten umfassende Broschüre informiert zu den Hintergründen von Radikalisierungsprozessen und stellt konkrete Handlungsansätze für den Umgang mit Gefährdungslagen vor. Es werden theoretische Grundlagen zu verschiedenen Ideologien und Formen aggressiven Verhaltens erläutert und Einflussfaktoren auf Radikalisierungsprozesse dargestellt. Hilfestellungen für die Wahrnehmung von Radikalisierungstendenzen werden mit Anregungen für die Gesprächsführung in schwierigen Kontaktsituationen ergänzt. Im Zusammenhang mit möglichen Handlungsoptionen werden Informationen zu rechtlichen Grundlagen, Aspekten wie Schweigepflicht und Themen wie Kindeswohlgefährdung vermittelt. Auch Grenzen des eigenen Handelns aus fachlicher Sicht sowie Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit anderen Akteurinnen und Akteuren in diesem Themenfeld werden angesprochen. Abschließend bietet die Empfehlung ein Literaturverzeichnis und nennt deutschlandweit aktive Anlaufstellen sowie Fachberatungsstellen in den Bundesländern.

Gedruckte Exemplare der Handlungsempfehlung können bestellt werden über Thea Rau, E-Mail thea.rau@uniklinik-ulm.de.

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