Gleiches Geld je Patient NRW fordert faire Finanzierung der ambulanten Versorgung

Für die ambulante Medizin und Psychotherapie steht in Nordrhein-Westfalen deutlich weniger Geld zur Verfügung als im Bundesdurchschnitt. Die durchschnittliche Gesamtvergütung je Versicherten betrug in Berlin 386 Euro, im Bundesdurchschnitt 348 Euro, aber in Nordrhein nur 330 Euro und in Westfalen Lippe 321 Euro. Diese schlechtere Vergütung wird zukünftig zu einem „Standortnachteil für Nordrhein-Westfalen“, der das Problem Nachfolger für Arztpraxen zu finden „drastisch verschärft“, kritisierte NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens. Von den rund 11.000 Hausärzten in Nordrhein-Westfalen sind knapp die Hälfte über 55 Jahre alt und steigen deshalb in absehbarer Zeit aus dem aktiven Berufsleben aus.

„Die Tatsache, dass ein Arzt in Westfalen-Lippe für die Behandlung eines Patienten acht Prozent weniger Honorar erhält als im Bundesdurchschnitt und sogar mehr als 20 Prozent weniger als in der finanziell am besten ausgestatteten Region, lässt sich nicht rechtfertigen“, stellte Dr. Wolfgang-Axel Dryden, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen Lippe, fest. Dr. Peter Potthoff, Vorstandsvorsitzender der KV Nordrhein, betonte: „Eine angemessene und faire Vergütung für die niedergelassenen Ärzte entscheidet über die künftige Qualität und die flächendeckende Erreichbarkeit der ambulanten Versorgung in NRW.“ Die beiden KVen fordern die Bundesregierung und den Deutschen Bundestag auf, eine Angleichung der Vergütung je Versichertem herbeizuführen. 

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