KV Westfalen-Lippe: Neue KJP-Sitze

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen Lippe plant, die neuen Praxissitze für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, die durch die 20-Prozent-Mindestquote entstehen, nach folgendem Zeitplan zu vergeben:

bis 12. Februar: Bewerbungsfrist für sechs Praxissitze in Hamm und Herne
bis 10. März: Entscheidung des Zulassungsausschusses über die sechs Praxissitze
bis Ende März: Ausschreibung der restlichen Praxissitze in der KVWL-Zeitschrift „pluspunkt“
bis Mitte Mai: Bewerbungsfrist für die restlichen Praxissitze (sechs Wochen Bewerbungsfrist)
bis Ende Mai: Entscheidung des Zulassungsausschusses über die restlichen Praxissitze.

Die KVWL macht – anders als die KVNo – noch keine Angaben darüber, wie viele und wo noch neue KJP-Sitze ausgeschrieben werden. Die Psychotherapeutenkammer NRW hat sich bereits an die KVWL gewandt, weil sie die Berechnung der existierenden Praxissitze für rechtswidrig hält. Die Kammer kritisiert, dass nach einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses auch „Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten mit einer weiteren Zulassung als Psychologische Psychotherapeuten“ mit einem Faktor von 0,5 gezählt werden. Sie hält es insbesondere für falsch, dass die KVWL darüber hinaus auch noch „Psychologische Psychotherapeuten mit einer weiteren Zulassung als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut“ zählt.

Beide nicht haltbaren Rechtsauslegungen (G-BA, KVWL) führen dazu, dass die Versorgung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher in Westfalen-Lippe deutlich schlechter ist als in Nordrhein. In Nordrhein hat es keine so genannten Zulassungen mit zwei Fachgebieten gegeben, wohl aber in Westfalen-Lippe. Deshalb entstehen in Nordrhein rund 160 neue Praxissitze für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie. In Westfalen-Lippe werden dagegen voraussichtlich nur 40 bis 50 neue Praxissitze ausgeschrieben – dies bei in etwa gleicher Anzahl von Kindern und Jugendlichen.

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