Über 2.500 PiA demonstrierten - Bundesweiter Aktionstag für Reform der Psychotherapeutenausbildung

Rund 2.500 Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA) demonstrierten am 14. November für eine dringend notwendige Reform der Psychotherapeutenausbildung. Allein in Berlin gingen 500 PiA auf die Straße, in Köln und Münster jeweils 300. Weitere Demonstrationen fanden in Hamburg, Frankfurt, München, Jena, Hannover und Bremen statt. Zahlreiche Zeitungen, das WDR-Fernsehen und WDR-Radio berichteten über die Proteste. Um ihre Forderungen zu unterstreichen, hatten die PiA über 9.000 Unterschriften für eine gemeinsame Resolution gesammelt und in Berlin im Bundesgesundheitsministerium und in Münster im Wahlkreisbüro von Daniel Bahr übergeben.

Die PiA forderten die Reform der Psychotherapeutenausbildung endlich anzugehen, um insbesondere eine bessere Bezahlung des Psychiatriejahres während ihrer Ausbildung zu ermöglichen. „Über 50 Prozent der PiA arbeiten ohne Gehalt und weitere 30 Prozent erhalten nur eine geringe Vergütung von bis zu 750 Euro monatlich für eine volle Arbeitsstelle. Gleichzeitig müssen sie Ausbildungsgebühren in Höhe von 300 bis 600 Euro je Monat bezahlen. Dieser Zustand ist unhaltbar“, sagte Robin Siegel, NRW-PiA-Sprecher in Münster. „Die PiA-Honorare sind oft nicht mehr als ein Trinkgeld, das nicht für den Lebensunterhalt reicht“, kritisierte Monika Konitzer, Präsidentin der Psychotherapeutenkammer NRW, die Ausbeutung in den psychiatrischen Kliniken. Die Psychotherapeutenkammer NRW unterstützte deshalb den bundesweiten PiA-Protesttag. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr hatte am 14. November 2011 auf dem Deutschen Psychotherapeutentag zugesagt, noch in dieser Legislaturperiode eine umfassende Novellierung des Psychotherapeutengesetzes auf den Weg zu bringen.

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